Traditionen
Das Pfadfinder-Halstuch, die Kluft, die Schwarzzelte, Lagerfeuer, das Pfadfinderversprechen, Pfadi-Lieder, der Essensschrei und vieles mehr. Bei den Pfadfindern gibt es unzählige Traditionen. Sie sind es, die uns einzigartig machen, uns vereinen und unseren Pfadi-Alltag mitgestalten. Im Folgenden findest du ein paar unserer Traditionen näher erklärt.
Das Halstuch
Egal wo du dich auf der Welt befindest, überall begegnest du Pfadfindern. Und eines haben sie alle gemeinsam: Sie tragen ein Halstuch. Es gehört so selbstverständlich zum Pfadfinderleben wie Lagerfeuer, Singen, Zelten und Wandern. Zusammen mit der Kluft schafft es Zusammenhalt, es verbindet Millionen junge Menschen auf der ganzen Welt. Doch kein Halstuch ist wie das andere. Jeder verbindet mit seinem Halstuch ganz persönliche Erfahrungen und Erlebnisse, viele befestigen Erinnerungsstücke von vergangenen Lagern und Fahrten daran, um diese nie zu vergessen. Ein Halstuch bekommt man verliehen. Es zeigt, dass du Erfahrung gesammelt hast, die Pfadfinderregeln kennst und versprochen hast, diese auch einzuhalten.
Die Kluft
Die Kluft ist die Tracht derPfadfinder*innen. Auch sie ist international, alle Pfadfinderverbände haben ihre eigene Kluft in jeweils einer eigenen Farbe. Im BdP ist es ein blaues Hemd. Wann sie anzuziehen ist, ist von Stamm zu Stamm unterschiedlich. In unserem Stamm wird sie vor allem auf Lagern und Fahrten getragen, meist in Kombination mit dem Halstuch. Das Tragen der Kluft ist bei uns jedoch freiwillig.
Aber warum tragen wir die Kluft? Sie ist ein Zeichen von Gemeinschaft. Wenn alle das gleiche tragen, sticht niemand durch seine Kleidung heraus oder wird ausgeschlossen. Somit tragen wir die Kluft, um zu zeigen, dass wir einer Gemeinschaft angehören, in der jeder den gleichen Stellenwert hat. Und trotzdem ist jede Kluft individuell durch die Abzeichen, die jeder auf sie nähen kann. Es gibt allgemeine Abzeichen, die eine Zugehörigkeit zu einer Stufe oder einem Stamm darstellen und es gibt Abzeichen von großen Lagern und Fahrten, die zeigen, wo man überall schon war.
Das Versprechen
Alle Pfadfinder auf der Welt haben ein gemeinsames Versprechen: Die Welt besser zu hinterlassen, als wir sie vorgefunden haben. Diese Grundregel wird in verschiedenen Ländern individuell interpretiert und spiegelt sich in unseren Regeln und Versprechen wider. Diese bestimmen das Zusammenleben in der Gruppe, lassen sich aber auf das gesamte Leben ausweiten. Im Grunde werden selbstverständliche Dinge, die aber viel zu oft in Vergessenheit geraten, aufgegriffen: Der Wille, in einer Gemeinschaft aufeinander zu achten! Das Versprechen ist eine feierliche Angelegenheit, mit ihm verbunden ist auch die Verleihung des Halstuchs.
Wölflinge
Die Kleinsten im Stamm sollen langsam an Verantwortung und Selbstständigkeit herangeführt werden. Aber eine Gruppe funktioniert nur mit bestimmten Regeln. Auch Wölflinge müssen sich an diese halten. Für sie gibt es zwei einfache und verständliche Regeln, welche sie mit ihrem Versprechen festigen. Durch ihr Halstuch zeigen sie: Ich kenne die Regeln, kann diese einhalten und auch jüngeren Kindern dabei helfen.
Die Wölflingsregeln lauten:
1.Ein Wölfling nimmt Rücksicht auf Andere.
2.Ein Wölfling hilft, wo er kann.
Beim Eintritt in die Wölflingsstufe wird das Wöflingsversprechen abgelegt:
„Ich will ein guter Freund sein und die Regeln achten.“
Pfadfinder
Mit dem Alter wächst auch die Verantwortung des Einzelnen. Für die Pfadfinderstufe gibt es mehr Regeln und das Versprechen ist umfangreicher und schwieriger einzuhalten. Es geht um viel mehr, als nur das Zusammenleben in der Gruppe, es geht um eine generelle Einstellung zum Leben, der Natur und seinen Mitmenschen. In den neun Regeln wurde versucht, diese Grundeinstellung des Pfadfindertums zusammenzufassen.
Die Pfadfinderregeln lauten:
1.Ich will hilfsbereit und rücksichtsvoll sein.
2.Ich will den Anderen achten.
3.Ich will zur Freundschaft aller Pfadfinderinnen und Pfadfinder beitragen.
4.Ich will aufrichtig und zuverlässig sein.
5.Ich will kritisch sein und Verantwortung übernehmen.
6.Ich will Schwierigkeiten nicht ausweichen.
7.Ich will die Natur kennenlernen und helfen sie zu erhalten.
8.Ich will mich beherrschen.
9.Ich will dem Frieden dienen und mich für die Gesellschaft einsetzen, in der ich lebe.
Wird ein Pfadfinderhalstuch verliehen, so lautet das Versprechen wie folgt:
„Ich will (im Vertrauen auf Gottes Hilfe (optional)) nach den Regeln der Pfadfinderinnen und Pfadfinder mit euch leben.“